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Kudernatschs CD-Tipp „The Rough Guide to Dub“ Jamaika für die Wohnstube. Wer nicht wegfährt, kann mit Original-Dub und passender Rauchware verreisen. Als die Jamaikaner noch nicht nur Zauberkraut im Kopf hatten und am Straßenrand sitzend auf bessere Zeiten hofften, erfanden sie eine Musik, die bis heute in die Tanzhallen vordringt (wenn auch in neuen Dance-Kostümchen). Die Jamaikaner waren nämlich Ende der 60-er Jahre die ersten, die mit Reggae-Beats und Soundtricks große Mixe und Remixe bastelten. Dubbing bzw. Overdubbing stand für das Überspielen von bereits vorhandenen Tonbandspuren, um sie zu erweitern und mehr damit anzustellen. Jamaika wurde zur Wiege der modernen Tanzmucke – und für Ska und Rap sowieso. In Jamaika erfand man MCs und DJs. In den 70-ern erlebten diese ihr „Goldenes Zeitalter“: Der „Dub“ stand wie das Ganja voll im Saft – mit wenig Technik und viel Begeisterung. Einer der großen Dubmeister war King Tubby, von dem es haufenweise Originale auf dieser CD gibt, ebenso von seinen Mitstreitern Errol „ET“ Thompson, Yabba You oder Lee „Scratch“ Perry. Letzterer ist bis heute aktiv – zuletzt erschien von Lee „Scratch“ Perry das Album „Panic in Babylon“ (2004). Die DJ-Pioniere sind im inforeichen Booklet fein abgebildet – mit Dreadlocks oder lustigen Hüten oder gar Burger-King-Krone (King Tubby). Diese Musik muss man laut hören, die Bässe müssen blubbern.
Dann ist es wie auf Jamaika, wenn am Wochenende verbeulte Laster mit
fetten Boxen in die Dörfer fahren, den Dub anwerfen und auch noch
die letzte Hütte zum Brummen bringen. |
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