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Kudernatschs CD-Tipp Stephan Remmler „1,2,3,4…“ Nach zehn Jahren ist Stephan Remmler wieder da – und das Verrückte: Man erkennt ihn sofort. Nur zehn Sekunden hört man seine Stimme und weiß, dass er es ist und kein anderer. Und die Musik klingt so schön minimalistisch wie in besten NDW-Zeiten. In den neuen Liedern ist Remmler oberlässig selbstironisch: Er singt von der Gruft, in die er nicht will, und vom Krankenhaus, in das er muss („Ich bin der Star im Hospital/Ich hab’ das Jucken überall“). Er erzählt von Kollegen – Hossa! – die nicht aufhören können („Früher mal ein großer Held/Heute singt er meist im Zelt“) – und von sich selbst („Ich bin der Motor dieser Uhr/die anderen ticktacken nur“). Frauen sind ein Thema, weil sie so böse sind und nie zuhören, weil sie perfekt sind und nur untenrum etwas klobig (Remmler meint, das liegt an den Schuhen) oder weil sie wollen, auch wenn der Lack ab ist. Die deutsche Musikprominenz helft ihm beim Comeback – Deichkind, Thomas D., 2raumwohnung oder Seeed mixen und murksen mit. Heinz Strunk legt Hand an, Handsome Hank ebenso, Senor Coconut ist dabei und die Jazzer von re:jazz. So gibt’s dank der Special-Edition von „1,2,3,4…“ mitunter gleich drei verschiedene Mixe einzelner Songs. Ein wenig unverständlich bleibt jedoch die Aneinanderreihung der Titel. „Mach den Sarg auf“ wäre ein toller Anfangstrack gewesen – stattdessen startet das neue Werk mit einem alten Hut: mit „Broken Hearts For You And Me“, das im Neuaufguss aber nicht an die Klasse des Originals herankommt. Auch „Kummer“ buddelt Remmler noch mal aus, obwohl er das gar nicht nötig hat. Denn die neuen Nummern sind wirklich toll und klingen wie Trio im Jahr 2006. Dazu haben es die Texte wirklich in sich – wie heißt es doch gleich in „Let’s go to Elvis“? - „Wenn das das Leben, dann will ich tot sein. Wenn das so schlau sein soll, dann will ich doof sein.“ Doof ist das keinesfalls. |
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