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Kudernatschs CD-Tipp „Shanghai Lounge Divas“ Die EMI hat in einem indischen Studio wertvolle Aufnahmen aus den 30-er Jahren ausgegraben. Li Xiang Lan und andere Diven sangen einst so schön in Shanghai und Umgebung. Chinesische Trends trafen auf westliche – Shanghai galt als Stadt von Welt, als „Paris Asiens“. Doch dann wurde China kommunistisch und unmusikalisch, sozusagen. Das „Hollywood des Ostens“ wurde geschlossen (und in Hong Kong wiederbelebt), die Tanzhallen verriegelt, die Jazzbands verjagt, die laszive Barmusik verboten. Die Diven müssen viel geweint haben damals. Jetzt sind ihre Lieder wieder da und klingen zum Teil überraschend europäisch. Die Songs sind authentisch und knistern und knacken und lassen eine ganz eigene Stimmung aufkommen. Man sieht einen Schwarz-Weiß-Film vor sich und eine der bezaubernden Damen, die vor ihrem Orchester steht und wunderschön singt. Das geht einem aber nur bei der Bonus-CD dieses Doppelpacks so, die 24 digitalisierte Originale beinhaltet. Disc 1 ist meiner Meinung nach überflüssig. Auf dieser Scheibe hat man zwölf historische Titel mit einem modernen Lounge-Beat aufpoliert. Das soll wohl gefällig sein, passt aber überhaupt nicht. Die hippe Aufbereitung nimmt den Originalen ihren Reiz. Also lauscht Disc 2 – und träumt von Shanghai! |
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