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Kudernatschs
CD-Tipp
Air „Talkie Walkie“
Airfolg ist, wenn das dicke Kind leicht wird. Hier ist die Presseschau
zum Album, weil längst alle airgiebig darüber geschrieben
haben.
So meint die „Frankfurter Allgemeine“, dass die „Klangtapeten“ der
beiden französischen „Mutterleibmusikmeister“ Godin
und Dunkel „erstklassige Designerware seien.“ Viel Spaß beim
Tapezieren und Einrichten!
„Luftig, sexy, melodiös“, urteilt kurz und bündig der „Stern“.
Die „Süddeutsche Zeitung“ wird dolle blumig: „Das
französische Pop-Duo Air klingt wie aus dem Wald der bekifften Förster.“ Waidmanns
Heil!
Aber der „Tagesspiegel“ aus Berlin, der mäkelt rum,
airlich mal:
„
Das bestenfalls nette Talkie Walkie wird bereits als Rückkehr zum
Formbewusstsein gepriesen – was für Air, deren Motivation
stets der Stilwechsel war, ein herber Rückschritt ist.“ Aber
einer, der sich airfreulich gut verkauft.
Der „Spiegel“ gibt airnsthaft zu bedenken, dass die neue
Platte ebenso wie „Moon Safari“ bis zum Airbrechen gespielt
werden könnte: „Hat jeder, wird bloß nicht mehr so oft
aufgelegt, weil man auch so um die Größe und Relevanz dieser
Songsammlung weiß.“
Also heimlich hören und nicht airwischen lassen! Und jetzt kommt
das versprochene dicke Kind, Nicolas Godin, endlich selbst zu Wort. In
der „Berliner Zeitung“ erklärt die eine Duo-Hälfte,
heute dünn: „Wissen Sie, ich war als Kind ziemlich fett und
habe sehr darunter gelitten. Ich glaube, dass ich mich damals nach dem
Gefühl der Leichtigkeit und Unbeschwertheit gesehnt habe.“
Nun
denn, glücklicherweise hat air es überstanden und ist nicht
geplatzt! Die restliche Musik aus Frankreich soll übrigens gruselig
sein. Sagen zumindest die Franzosen Dunckel und Godin bei „Spiegel
Online“: „Sie ist schrecklich, einfach Scheiße! Die
ganze Welt weiß das. Wir haben andere tolle Sachen: Wein und Essen,
Mode. Aber die Musik ... das ist fast schon peinlich.“ Bis auf
diese Band und ihre neue Platte „Talkie Walkie“! Jetzt ist
es raus, und ich fühl’ mich so richtig airleichtert...
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