Kudernatschs Buch-Tipp
Philipp Winkler „Hool“
Dieses Buch hat eine Formel: (Clemens Meyer + Onkel Hansi + Uhrwerk Orange) x Hannover 96 = Winklers „Hool“.
In schnoddriger Sprache erzählt Winkler eine Geschichte aus einer Parallelgesellschaft – die der absoluten Fußballfreaks, die der sogenannten dritten Halbzeit frönen. Sie prügeln sich und meinen, dass das im Sinne des Sports und des Heimatschutzes passiert. Heiko und seine Freunde tun dies für Hannover 96. Dabei sind sie alle ziemlich kaputt und gehen teilweise schlimmen Geschäften nach, ohne tatsächlich böse zu sein.
Einige steigen aus für Familie oder Studium. Der harte Kern empfindet das als Verrat. Auch Heiko, dessen Vater ein Säufer ist und seine Mutter durch eine Thailänderin ersetzt hat. Heiko hält durch und schafft den Absprung eher nicht und wohnt bei einem Typen, der illegale Tierkämpfe veranstaltet wie Geier gegen Kampfhund. In seiner Denkweise ist Heiko am Ende der einzige, der die Ehre verteidigt – die darin besteht, einen Braunschweiger klumpig zu schlagen und den väterlichen Taubenverschlag anzuzünden.
Harte Kost, starker Tobak – oder wie auch immer man das fassen mag. Auf jeden Fall wirkt Winklers Buch sehr authentisch und ehrlich. Mal sehen, was noch von ihm kommt und ob er der neue Clemens Meyer wird…
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