Kudernatschs Buch-Tipp
Peter Behrens „Der Clown mit der Trommel“
Peter Behrens ist vor wenigen Wochen verstorben. Hier schreibt der bekannte Drummer von Trio über seine Karriere und ihr jähes Ende und was sonst noch geschah. Das Buch ist 2013 erschienen.
Gemeinsam mit einem Ghost-Writer hat der Mann mit dem lustigen Stiez und den roten Hosenträgern seine Memoiren verfasst, die den Weg von der Trio-WG in Großkneten bis zu seiner kleinen Bude über dem „Kling Klang“ in Wilhelmshaven nachvollziehen, wo Peter zuletzt von 400 Euro leben musste. Nach den großen, sogar internationalen Erfolgen mit Trio konnten die Bandkollegen Remmler und Krawinkel weiterhin schön die GEMA-Gelder einstreichen. Doch für Peter Pehrens, der einhändig Schlagzeug spielte und mit der anderen Hand einen Apfel aß, gab es nix. Denn er hatte sich nie ums Komponieren gekümmert – und die anderen kamen nicht drauf, ihm später trotzdem Geld abzugeben. Immerhin prägte der Drummer das Trio-Bild mit seinem ungewöhnlichen Spiel.
Peter Behrens hadert nicht mit seinem Schicksal, erkennt aber ziemlich genau, woran sein Absturz gelegen hat: an einer schrecklichen Antriebslosigkeit. Es reicht nicht abzuwarten, und Behrens' Motto „Was passiert, passiert“ ist tödlich und lässt die Zeit lang werden. Das lernt man aus diesem Buch, das aber nicht nur traurig ist, sondern durchaus ein paar neckische Anekdoten aus dem Trio-Backstage enthält.
Zudem präsentiert Peter Behrens seine zehn Lieblingslieder der Band – darunter ist nicht einer der bekannten Hits, wen wundert's?! Dafür Songs wie „Los Paul“ oder „Nasty“ – also Punk statt Pop. So soll es sein. Ab dafür!
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